In den frühen Tagen des Verlagswesens war "above the fold" ein Begriff, der für Inhalte verwendet wurde, die in der oberen Hälfte der Titelseite einer Zeitung erschienen. Als die Zeitungen am Kiosk auslagen, waren die Schlagzeilen und Aufmacher, die oberhalb des Falzes erschienen, am sichtbarsten. Häufig wurden einprägsame Schlagzeilen und anschauliche Bilder verwendet, um die Aufmerksamkeit der Leser zu erregen und sie zum Kauf der Zeitung zu bewegen.
Als die Verlage ihre Geschäfte ins Internet verlegten, blieb der Begriff weiterhin bestehen. Heute bezieht sich der Falz jedoch nicht mehr auf eine tatsächliche Falte in einer Zeitung, sondern auf den Bereich der Webseite, der zu sehen ist, ohne dass gescrollt werden muss, also auf den Inhalt, der auf die erste Bildschirmseite passt und nach dem Laden der Webseite sofort sichtbar ist.
Das Layout und die Platzierung der Inhalte sind wichtig, weil davon abhängt, wieviel Aufmerksamkeit der entsprechende Inhalt von Nutzer erhält. Für das Erreichen deiner Geschäftsziele ist es deshalb ratsam, gleich auf der ersten Bildschirmseite die Inhalte, zu präsentieren, nach denen er sucht, damit er nicht abspringt und eine andere Seite besucht.
Wenn es um Werbung geht, verbessert die Platzierung von Anzeigen innerhalb der ersten Bildschirmseite die Wahrnehmung und generiert dadurch mehr Werbeeinnahmen als Anzeigen, die an weniger sichtbarer Stellen platziert sind. Bei B2B-Websites führt die Platzierung von wichtigen Call-to-Actions (CTAs) und anderen wichtigen Informationen zur Produktdifferenzierung innerhalb der ersten Bildschirmseite auf der Homepage oder anderen Landing Pages in der Regel zu höheren Conversion Rates.
Es ist unmöglich, die größer der ersten Bildschirmseite für eine Website genau zu bestimmen. Die tatsächliche Fläche was sofort sichtbar sein wird und was nicht, unterscheidet sich aufgrund der verschiedenen Monitorgrößen, Bildschirmauflösungen und Browser-Plugins, sowohl für Desktops als auch Laptops. Auch Telefone und Tablets haben völlig unterschiedliche Größen.
Bislang waren sich bei der Bestimmung einer durchschnittlichen ersten Bildschirmseite die meisten Webdesigner jedoch einig, dass diese etwa 1.000 Pixeln Breit und 600 Pixeln Lang ist.
Dies ist das typische Szenario für die gängigsten Monitor und Browser-Kombination von 1024x786 Pixeln, bei maximiertem Browserfenster und ohne installierte Symbolleisten am oberen Rand, die den Inhalt nach unten drücken.
Eine Analysetool für deine Website sollte in der Lage sein, dir zu sagen, welches die gängigsten Bildschirmgrößen deiner Besucher sind. Während die diese Annahme für Desktops und Tablets in vielen Fällen zutreffend ist, sieht es bei Mobiltelefonen jedoch völlig anders aus.
Durch die zunehmende Nutzung von mobilen Geräten für das Surfen im Internet, verliert das Konzept der Optimierung des Webdesigns für "above the fold" an Bedeutung.
Mobile Geräte bieten eine große Vielfalt an Bildschirmgrößen. Darüber hinaus surfen Nutzer auf Telefonen in der Regel im Hochformat und nicht im Querformat, was das traditionelle Seitendesign auf die Seite dreht.
Da auf Webseiten über viele unterschiedliche Geräte zugegriffen wird, kommt verstärkt die Verwendung von Responsive Design zur Anwendung, also die Verwendung von flexiblen Layouts, Bildern und Cascading Style Sheets. Beim Responsive Design gibt es kein festes Layout für eine Seite, und der Inhalt passt sich an jede Bildschirmgröße an. Responsive Webseiten reagieren auf die Umgebung und passen sich optimal an den verfügbaren Platz an.
Während die wichtigen Inhalte immer noch weiter oben auf der Seite stehen müssen, sollten die Seiten heutzutage so gestaltet sein, dass sie mehr zum Scrollen anregen, damit man keine wichtigen Inhalte verpasst.
Obwohl es oft eine gute Praxis ist, Anzeigen innerhalb der ersten Bildschirmseite zu platzieren, damit ihre Sichtbarkeit maximiert wird, kann es auch negative Folgen haben, wenn man es mit der Anzahl der Anzeigen übertreibt.
Google hat im Laufe der Jahre mehrere Algorithmus-Updates veröffentlicht, die Webseiten bestrafen, die so viele Anzeigen "above the fold“ platzieren, dass der eigentliche Inhalt der Seite verdrängt wird. Websites, die es mit der Platzierung von Anzeigen innerhalb der ersten Bildschirmseite übertreiben, bieten ein schlechtes Nutzererlebnis und das kann zu einem starken Rückgang des kostenlosen SEO-Traffics führen.
Die Optimierung für die Sichtbarkeit von Anzeigen erfordert ein Gleichgewicht, so dass sowohl das Nutzererlebnis als auch die Sichtbarkeit von Anzeigen maximiert werden.
Die Optimierung der Platzierung von Inhalten und Anzeigen auf einer Seite ist ein iterativer Prozess, der Datenanalyse, Testen und Experimentieren beinhaltet.
Ein guter Ausgangspunkt für die Optimierung des Seitenlayouts ist ein Blick in dein Analyseprogramm, um die Demografie deiner Nutzer also Browser, Bildschirmgrößen und Gerätetyp herauszufinden. Darüber hinaus gilt es deren tatsächliches Verhalten zu ermitteln, also Scrolltiefe, Absprungrate und Engagement Rate. Diese Analyse liefert dir eine Reihe von Basisdaten darüber, wie deine Nutzer mit deiner Seite interagieren.
Sobald ein erstes Site Audit abgeschlossen ist, ist der nächste Schritt die Hypothesenbildung und das Testen. Du kannst dir Ideen für Inhalte und Anzeigenplatzierungen ausdenken und A/B-Testing-Software verwenden, um Elemente auf einer Seite zu verschieben und zu testen, welche am besten abschneiden.
Sobald du diese Daten in der Hand hast, kannst du auf deine Analysedaten zurückgreifen und neue Hypothesen erstellen, wie du deine Seite optimieren kannst.
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