FTP (File Transfer Protocol)

FTP steht für File Transfer Protocol und wird für die Kommunikation und den Transfer von Dateien zwischen Computern in einem Netzwerk, insbesondere dem Internet, verwendet.

FTP ist eine Möglichkeit, Dateien online zu übertragen. Häufig wird angenommen, dass Internet sind die Webseiten die man mit einem Browser anschauen kann. Das ist auch grundsätzlich richtig, doch das Internet ist noch viel mehr. Neben dem HTTP bzw. HTTPS Protokoll, das der Browser verwendet, gibt es noch viele andere Protokolle, die zusammen das Internet ausmachen. IMAP und POP3 sind zum Beispiel zwei Protokolle, die E-Mail-Clients verwenden, um Nachrichten zu senden und zu empfangen. XMPP ist ein Protokoll, das verwendet wird, um Sofortnachrichten zu senden und zu empfangen. FTP und SFTP sind weitere solche Protokolle.

FTP steht für File Transfer Protocol, während der Nachfolger SFTP für Secure File Transfer Protocol steht und eine verschlüsselte Datenübertragung unterstützt. Das ursprüngliche FTP ist eines der ältesten Protokolle, das heute noch verwendet wird und es ist zugleich ein bequemer Weg, um Dateien zu übertragen. Ein FTP-Server bietet Zugriff auf ein Verzeichnis mit Unterverzeichnissen. Benutzer verbinden sich mit diesen Servern mit einem FTP-Client, einer Software, mit der man Dateien vom Server herunterladen und auf den Server hochladen kann.

Wie läuft die Dateiübertragung mit FTP ab?

FTP arbeitet nach einem Client-Server-Modell, bei dem ein FTP-Server und ein FTP-Client die Dateiübertragung durchführen. Dabei wird ein FTP-Server im Netzwerk konfiguriert und ein bestimmter Dateispeicherort festgelegt, der die freizugebenden Dateien beherbergen wird. Über einen FTP Client kann dann auf den Server zugegriffen werden.

FTP benötigt ein TCP/IP-Netzwerk, um zu funktionieren und ist auf die Verwendung eines oder mehrerer FTP-Clients angewiesen. Der FTP-Client fungiert als Kommunikationsagent, der mit dem Server interagiert, um Dateien herunter- oder hochzuladen. Mit anderen Worten, der FTP-Client sendet Verbindungen an den FTP-Server aus. Nachdem der FTP-Server die Anfrage des Clients zum Hoch- oder Herunterladen einer Datei erhalten hat, führt er die Dateiübertragung durch.

Wie funktioniert das File Transfer Protocol?

FTP ist ein Client-Server-Protokoll und es basiert auf zwei Kommunikationskanälen zwischen dem Client und dem Server.

  1. Kontrollverbindung
    Der FTP-Client sendet eine Verbindungsanfrage an den Server - in der Regel an den Port Nummer 21. Dies ist die Kontrollverbindung. Sie wird zum Senden und Empfangen von Befehlen und Antworten verwendet. Normalerweise muss sich ein Benutzer beim FTP-Server anmelden, um die Verbindung herzustellen, aber es gibt einige Server, die ihren gesamten Inhalt ohne Anmeldung zur Verfügung stellen. Diese Server sind als anonymes FTP bekannt.

  2. Datenverbindung
    Für die Übertragung der Dateien und Ordner wird eine separate Verbindung verwendet, die Datenverbindung.

Der Aufbau der Kommunikationskanäle kann dabei auf zwei unterschiedliche Arten hergestellt werden:

  1. Aktiver Modus
    In diesem Modus verbindet sich der Benutzer von einem zufälligen Port auf dem FTP-Client mit dem Port 21 des Servers. Er sendet den PORT-Befehl, der dem Server mitteilt, mit welchem Port des Clients er sich verbinden soll. Der Server verbindet sich von Port 20 zu dem Port, den der Client bestimmt hat. Sobald die Verbindung hergestellt ist, findet der Datentransfer über diese Ports von Client und Server statt.

  2. Passiver Modus
    In der Situation, in der der Client keine Verbindung annehmen kann, z.B. wenn er durch eine Firewall blockiert wird, muss der passive Modus verwendet werden. Dies ist der häufigste Modus, da sich der Client heutzutage hinter der Firewall befindet, z.B. die eingebaute Windows Firewall. In diesem Modus verbindet sich der Benutzer von einem zufälligen Port auf dem FTP-Client mit dem Port 21 des Servers. Er sendet den PASV-Befehl, der dem Client mitteilt, mit welchem Port des Servers er sich verbinden soll, um die Verbindung herzustellen. Der Client verbindet sich nun von einem weiteren zufälligen Port zu dem Port, den Port am Server, den der Server bestimmt hat. Sobald die Verbindung hergestellt ist, finden die Datenübertragungen über diese Ports von Client und Server statt.

Ein passiver Verbindungsaufbau wird von den meisten IT-Administratoren bevorzugt, da die Datenverbindungen ausschließlich vom FTP-Client zum FTP-Server hergestellt werden. Dies ist aus Sicht des Client Netzwerkes sicherer, da eingehende Verbindungen aus dem Internet vermieden werden. Der passive Modus wird auch als "Firewall-freundlicher" Modus bezeichnet, denn damit kann auf Seite des FTP-Clients die Firewall weiterhin für alle eingehenden Verbindungen aus dem Internet geschlossen bleiben.

FTP-Client

Ganz zu Beginn waren FTP-Clients noch reine Kommandozeilenanwendungen. Heute verfügen sie über leicht zu bedienende, intuitive Oberflächen, die den Dateitransfer erleichtern und vereinfachen. FTP-Clients werden für Desktops, Server und mobile Geräte verwendet und sind als eigenständige Apps, Webclients und einfache Erweiterungen für Webbrowser erhältlich. WinSCP ist z.B. ein kostenloser FTP-Client für Windows, der eine Vielzahl von eingebauten Funktionen bietet, um die Dateiübertragung zu vereinfachen.

FTP-Server

Es gibt zahlreiche Software-Lösungen am Markt, um einen FTP-Server zu betreiben. Windows Benutzer können z.B. FileZilla Server herunterladen und ausführen. Als Mac-Nutzer geht es sogar ohne eine Software von Drittanbietern. Gehe dazu einfach in den Systemeinstellungen auf Freigaben und aktiviere Remote Login. Dies wird einen FTPS-Server auf deinem Mac aktivieren, was dir einen sicheren Weg gibt, deinen Computer zu durchsuchen und Dateien mit jedem FTP-Client zu verwalten.

Wie sieht die Zukunft von FTP aus?

Die Unterstützung für FTP nimmt rapide ab, was daran liegt, dass es mit SFTP eine Alternative gibt, die eine verschlüsselte Datenübertragung ermöglicht. Außerdem werden Cloudbasierte Dienste wie Drop Box oder Google Drive immer beliebter. Dennoch ist FTP eines der ältesten und zugleich erfolgreichsten Online-Protokolle und die Verbreitung ist sehr hoch. Insbesondere im Hosting-Umfeld ist es noch immer gängige Praxis, dass ein SFTP Zugang angeboten wird, um einen möglichst direkten und komfortablen Zugriff auf den angemieteten Webspace zu erhalten.

Vorteile der Verwendung von FTP

  • Es erlaubt dir, mehrere Dateien und Ordner zu übertragen.

  • Wenn die Verbindung unterbrochen wird, kann die Übertragung wieder aufgenommen werden.

  • Es gibt keine Begrenzung für die Größe der zu übertragenden Datei.

  • Viele FTP-Clients wie FileZilla haben die Möglichkeit, die Übertragungen zu planen.

  • Die Datenübertragung ist schneller als HTTP.

  • Die Elemente, die hoch- oder heruntergeladen werden sollen, werden der "Warteschlange" hinzugefügt. Der FTP-Client kann Elemente zur 'Warteschlange' hinzufügen.

Nachteile bei der Verwendung von FTP

  • FTP verschlüsselt den Datenverkehr nicht, so dass Benutzernamen, Passwörter und andere Daten leicht durch Abfangen der Datenpakete gelesen werden können, da sie während der Übertragung im Klartext gesendet werden. Wenn immer möglich sollte deshalb auf das sichere SFTP Protokoll umgestellt werden.

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